Wechselsprechsonde
Sprachkontakt unter der Erde
Die Wechselsprechsonde ermöglicht den Einsatzkräften eine Kontaktaufnahme zu verschütteten Personen.
Wenn verschüttete Personen geortet werden, beispielsweise durch ein akustisches Ortungsgerät oder einen Rettungshund, kommen Wechselsprechsonden zum Einsatz. Die Wechselsprechsonde ist eine Kombination aus Mikrofon und Lautsprecher und wird an das akustische Ortungsgerät angeschlossen. Die Sonde wird an einem Kabel durch Lücken in den Trümmern zu den Verletzten hinunter gelassen. Oftmals sind die Trümmer jedoch so gelagert, dass ein Durchschieben der Sonden oder Endoskopkameras nicht möglich ist. In diesem Fall bohren die Einsatzkräfte ein Loch, um einen Zugang für die Geräte zu schaffen. Sobald die Sonde die verschüttete Person erreicht hat, können die Einsatzkräfte Kontakt zu ihr aufnehmen. Dies ermöglicht den Rettungskräften eine genauere Einschätzung der Lage. Sie stellen der verschütteten Person gezielte Fragen zu ihrer Verfassung und der Umgebung. Wenn sie beispielsweise drauf hinweist, dass sie sich nicht alleine im Gebäude aufgehalten hat oder weitere Gebäudeteile einzustürzen drohen, können die Einsatzkräfte handeln und die weiteren Rettungsmaßnahmen schneller der Situation anpassen. Ohne den Kontakt zu der verschütteten Person ist die Einschätzung der Lage weitaus schwieriger und langwieriger.
Die Wechselsprechsonde hilft jedoch nicht nur den Einsatzkräften. Der Kontakt zur Außenwelt ist für Verschüttete sehr wichtig. Die Möglichkeit, mit jemanden zu sprechen, ist in solch einer Lage sehr hilfreich und beruhigend.
Verena Hemmerling/Hochschule-Bonn-Rhein-Sieg
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